Gottfried Bermann Fischer

deutscher Verleger; Leiter des S. Fischer Verlages ab 1934; widmete sich vor allem auch jungen Autoren; 1940 Emigration in die USA; verkaufte ab 1965 die Verlagsanteile an die Holtzbrinck-Gruppe

* 31. Juli 1897 Gleiwitz/Oberschlesien

† 17. September 1995 Camaiore/Prov. Lucca (Italien)

Herkunft

Gottfried Bermann war der Sohn des Sanitätsrates Salomon Bermann. Die Familie gehörte zum gehobenen kleinstädtischen Bürgertum.

Ausbildung

B. besuchte das Gymnasium in Gleiwitz. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger und später als Offizier teil. Er studierte dann Medizin an den Universitäten Breslau, Freiburg/Br. und in München, wo er 1923 bei Prof. Sauerbruch das medizinische Staatsexamen ablegte. Anschließend war er Assistenzarzt an der chirurgischen Abteilung am Krankenhaus Friedrichshain in Berlin und arbeitete nebenher am Zellforschungsinstitut der Charité.

Wirken

Noch vor seiner Heirat mit Brigitte Fischer, der Tochter des Verlegers Samuel Fischer, trat B. am 1. Okt. 1925 auf Drängen seines späteren Schwiegervaters in den S. Fischer Verlag ein. 1926 nahm er den Namen Bermann Fischer an. Zu den ersten Autoren des 1886 in Berlin gegründeten Verlages gehörten Tolstoi, Zola, Dostojewski, Ibsen und Gerhart Hauptmann. 1890 kamen die Wiener Autoren Altenberg, von Andrian, von Hofmannsthal und Schnitzler hinzu. Im selben Jahr zählte S. Fischer zu den Gründern der Kulturzeitschrift "Freie Bühne ...